Frühkindliche Reflexe.
Frühkindliche Reflexe sind Bewegungen, die unbewusst durch einen Reiz auf Hirnstammebene ausgelöst werden.
Durch Erfahrungen und Bewegungen reifen die frühkindlichen Reflexe aus und die unwillkürliche Motorik wird durch bewusst gesteuerte Bewegungen ersetzt. Damit sind die Frühkindlichen Reflexe gehemmt, stehen jedoch für Notfälle zur Verfügung.
Bekannte frühkindliche Reflexe sind: Moro-Reflex, ATNR, STNR und TLR.
Gelingt es einem Kind aufgrund unterschiedlicher Störfaktoren nicht, die frühkindlichen Reflexe vollständig auszureifen und zu hemmen, beeinträchtigen sie das Kind trotz meist guter Intelligenz in seiner normalen Entwicklung.
Das Kind erreicht nicht die Leistungsfähigkeit, die dem Alter entsprechend erreicht werden könnte. Motorische Entwicklungsstörungen, Verhaltensstörungen oder Lernstörungen können die Folge sein. Man spricht dann von neurophysiologischer Entwicklungsverzögerung.
Viele Kinder haben über die Zeit gelernt diese Probleme anderweitig zu kompensieren. Da jedoch Kompensation viel Kraft kostet, fehlt diese an anderer Stelle. Meist zeigt es sich in Schulproblemen. Das Kind bricht irgendwann unter dem Druck zusammen.
Mögliche Auffälligkeiten bei bestehenden nicht gehemmten frühkindlichen Reflexen:
Nicht altersgemäße Trotz- und Wutanfälle, heftige Stimmungsschwankungen, gesteigerte Bewegungsunruhe, Auge/Handkoordinationsprobleme, Angst, Trennungsprobleme, Verzögerung der Bewegungsentwicklung, langsame/mühsame Aufgabenbewältigung, auffällige Sitzhaltung beim Schreiben, verkrampfte Stifthaltung, Verhaltensprobleme, Vermeidung neuer Situationen, altkluges Verhalten, Sicherheitsbedürfnis, Gleichgewichtsprobleme, etc.